Barbaratag – 4. Dezember
Barbarazweige: Noch vor Sonnenaufgang werden Kirschzweige – fallweise auch Forsythienzweige – abgeschnitten und in einer Vase auf den Küchenschrank gestellt. Wenn sie bis zum Heiligen Abend blühen, bedeutet das in der Familie im kommenden Jahr eine Hochzeit (für die „heiratsmassigen Dirndln“) oder wenn keine Jugend im Haus ist, einfach Glück und Freude.
Aus Admont wird berichtet, dass jedes Familienmitglied einen eigenen Kirschzweig ins Wasser stellt. Wessen Zweig bis zum Heiligen Abend blüht, der wird im darauf folgenden Jahr heiraten oder besonderes Glück haben.
Da die Hl. Barbara die Schutzpatronin der Bergleute ist, feiern die Mitglieder des Bergbauvereines Öblarn und die früheren Arbieter des Steinbruches bei der Schrabachkapelle oder dem neu renovierten „Herrgott“ in der Walchen eine Barbarafeier zu Ehren ihrer Schutzpatronin. Eine Woche vorher gibt es für alle Forstarbeiter, Jäger und Angestellten des Forstbetriebes Colloredo-Mannsfeld zu Ehren des Hl. Clemens als ihren Schutzpatron eine Clementifeier mit Kirchgang, Essen, Jahresbericht und Ehrungen.
In der Kirche in Kleinsölk wird für die Arbeiter und Angestellten der Firma „Sölker Marmor“ eine eigene Barbarafeier abgehalten, danach gibt es ein Festessen für alle Beteiligten.
Auch in Lassing haben die Bergleute einen gemeinsamen Kirchgang zum Barbaratag. Nach dem Dankgottesdienst findet in einer Gaststätte ein Essen statt, wo zugleich ein Rückblick über das Geschäfts- und Arbeitsjahr gegeben wird. Dabei werden auch Ehrungen für langjährige Mitarbeiter durchgeführt.
Als Patornin der Bergleute und in der Darstellung mit Turm und Schwert ist die heilige Barbara landläufig bekannt. Sie zählt neben der Heiligen Margaretha und Heiligen Katharina zu den „Drei heiligen Madln“, war eine frühchristliche Heilige, die in Nikodemien (Türkei) gelebt hat und sich gegen den Willen ihres Vaters taufen ließ. Der Legende nach sollen nach ihrem Tode um die Weihnachtszeit auf ihrem Grabe die Blumen geblüht haben. Daraus hat sich der Brauch des Einfrischens von Kirschzweigen an ihrem Namenstag entwickelt; daher erwarten alle Beschenkten das Aufblühen der Zweige bis Weihnachten. Laut Volksglauben sollen die erblühten Zweige auch auf eine bevorstehende Hochzeit hinweisen.
Quelle: Heimatverein Schladming